Bitumen in Bahnen: Definition, Verarbeitung und welche Vorteile die Trägermaterialien haben
Definition: Das sind Bitumenbahnen
Bitumenbahnen werden auch als Dichtungsbahnen bezeichnet und sind landläufig unter dem Begriff „Dachpappe“ bekannt. Sie dienen der Isolation von Flachdächern und werden als solche gern bei Anbauten oder Gartenhäusern verwendet. Nur bei richtiger Verlegung können Kälte und Feuchtigkeit komplett ausgeschlossen werden und dringen nicht mehr durch das Dach in das Innere des Gebäudes.
Der Begriff „Bitumen“ stammt aus der lateinischen Sprache und bezeichnet „Erdpech“. Eine schwarze, klebrige Masse, die natürlichen Ursprungs ist, aber auch mithilfe der Vakuumdestillation aus Erdöl produziert werden kann. Verschiedene organische Stoffe bilden die teerartige Masse, die auch im Straßenbau eingesetzt wird und einen charakteristischen Geruch aufweist. Bitumenbahnen dienen der Abdichtung ebenso wie der Dämmung und Isolierung von Dächern.
Erhitzen ist für die Verarbeitung nötig
Um Bitumenbahnen verlegen und dicht werden zu lassen, ist das Erhitzen nötig. Durch diesen Vorgang wird das Elasto-Viskose-Material weich und klebrig, damit kann es beim Wiederaushärten richtig dicht werden.
Flüssig wird das Material jedoch nicht, auch bei starker Hitze verflüssigt es sich nicht. Auch ein Verdampfen ist damit ausgeschlossen. Löslich ist Bitumen aber unter Einfluss eines unpolaren Lösungsmittels wie Toluol.
Die Bitumenbahnen werden auf Rollen geliefert, die direkt vor Ort verlegt werden können. Neben Schweißbahnen sind auch Kaltselbstklebebahnen erhältlich, die ohne Schweißbrenner verlegt werden. Sie besitzen eine mit Selbstklebstoff beschichtete Unterseite und zusätzlich Schweißnähte.
Die Strapazierfähigkeit der Kaltselbstklebebahnen ist erstaunlich hoch. Sie kommen überall dort zum Einsatz, wo die Arbeit mit dem Schweißbrenner nicht möglich ist.
Schweißbahnen haben den Vorteil, dass sich durch das Erhitzen eine glatte Oberfläche bildet, die dicht und überaus belastbar ist.
Video: Herstellung von Bitumenbahnen
Verschiedene Trägermaterialien für Bitumen in Bahnen
Bitumenbahnen können verschiedene Trägermaterialien besitzen, die ausschlaggebend für die Haltbarkeit sowie für den Preis der Bahnen sind. Verwendet werden unter anderem Glasvlies, Polyestervlies, Metallband oder eine Kombinationsträgereinlage.
Die einzelnen Trägermaterialien haben unterschiedliche Vorteile:
- Glasvlies: stabil in allen Dimensionen, gutes Brandverhalten, hohe Maßhaltigkeit
- Glasgewebe: gutes Brandverhalten, stabil in allen Dimensionen, reißfest, ausreißfest bei Nägeln, perforationsbeständig
- Polyestervlies: dehnfähig, einreißfest, nagelausreißfest, perforationsbeständig
- Kombinationsträgereinlage: gutes Brandverhalten, hohe Festigkeit, witterungsbeständig, perforationsfest, ausreißfest
- Metallband: luftdicht, hoher Diffusionswiderstand
Hochwertige Bitumenbahnen verfügen zudem über einen Abriebschutz. Dieser kann aus Sand oder Schiefer bestehen und verleiht Bitumenbahnen ihr typisches Aussehen und die raue Oberfläche.
Damit ist die Optik der Bitumenbahnen an andere Gebäude und Objekte auf dem Grundstück anpassbar. Die Lebensdauer der Bitumenbahnen ist hoch, darüber hinaus sind leicht Ausbesserungsarbeiten nötig.
Durch das Aufbringen eines zusätzlichen Teeranstrichs werden eventuelle Lücken in der Oberfläche geschlossen und das Dach wird wieder dicht.