GuD-Kraftwerk: Definition, Funktionsweise, Vor- und Nachteile
Definition: Das ist ein GuD-Kraftwerk
Der Wirkungsgrad reiner Gasturbinenkraftwerke ist vergleichsweise gering und beträgt durchschnittlich rund 40 Prozent. Dieser Wert kann jedoch erhöht werden, wenn die bei der Verbrennung entstehende Abwärme zu Stromerzeugung genutzt wird. Der Wirkungsgrad liegt hier bei rund 60 Prozent. Durch die besonders effektive Nutzung des eingesetzten Treibstoffs gelten GuD-Kraftwerke als überaus effizient.
Diese Gas-und-Dampf-Kombikraftwerke setzen auf die Wirkungsweise der Gasturbinenkraftwerke und kombinieren dazu die Funktion der Dampfkraftwerke. Einsetzt wird hier eine Gasturbine, die als Wärmequelle dient. Außerdem gibt es einen Abhitzekessel, der wiederum als Dampferzeuger für die Dampfturbine genutzt wird. Für den Betrieb der Gasturbine sind verschiedene Brennstoffe nutzbar, eingesetzt werden in der Regel Erdgas, Biogas oder Heizöl.
Funktionsweise eines GuD-Kraftwerks
Video: Neubau GuD-Kraftwerk im Industriepark Wiesbaden
Sind GuD-Kraftwerke nur vorteilhaft?
Als besonders positiv gilt bei einem GuD-Kraftwerk der hohe Wirkungsgrad von rund 60 Prozent. Zudem ist das Kraftwerk dank der Gasturbine recht flexibel und kann schnell genutzt werden.
Der Bau von GuD-Kraftwerken ist günstig und rasch umsetzbar. Dennoch gibt es Nachteile, die die Abkehr von bloßen Gaskraftwerken zu GuD-Kraftwerken überlegenswert machen.
Vor allem ist hier der hohe Preis zu nennen, denn Gas ist teuer und es ist nicht absehbar, wie hoch die Preise noch steigen werden. Die Betriebskosten für das GuD-Kraftwerk liegen damit sehr hoch.
Dies ist auch der Grund, warum GuD-Kraftwerke heute nur noch selten für die Grundversorgung genutzt werden und die Energiewelt ständig auf der Suche nach Alternativen ist bzw. bereits in diese investiert.
Geht es um die Nachteile der GuD-Kraftwerke, stellt sich zudem die Frage nach der Nachhaltigkeit. Das bei der Verbrennung entstehende CO2 ist klimaschädlich, daher wird das GuD-Kraftwerk häufig ebenso kritisch gesehen.
Doch verglichen mit konventionellen Kohlekraftwerken fallen die CO2-Emissionen deutlich geringer aus. Während das Kohlekraftwerk rund 1000 Gramm CO2 pro Kilowattstunde ausstößt, sind es beim GuD-Kraftwerk nur rund 400 Gramm.
Das reine Gasturbinenkraftwerk kommt auf etwa 600 Gramm je Kilowattstunde. Als schwierig zu betrachten sind zudem die übrigen bei der Verbrennung entstehenden Gase wie Schwefel-, Stickoxid-, Kohlen- und Methangas.
Letzteres entsteht bereits beim Transport des nötigen Erdgases und belastet die Umwelt stark.